Augsburger Kunsttunnel Pferseer Unterführung
2003 – 2012 – 2022
2003: Ein Projekt zur Bewerbung der Stadt Augsburg zur Kulturhauptstadt Europas 2010
2012: Umgestaltung der Pferseer Unterführung und Malaktion Augsburger Kunsttunnel
2022: 10 Jahre Augsburger Kunsttunnel Pferseer Unterführung „Die meistbesuchte Galerie Deutschlands!“
Musik-Beschallung im Augsburger Kunsttunnel Pferseer Unterführung ab 2022
Klangdüker by KLONK (Tine Klink - Gerald Fiebig) - Technische Bearbeitung Lightmaster
Das ausgeklügelte System von Lechkanälen und Quellbächen im Siebentischwald ist ein wesentlicher Bestandteil der historisch einmaligen Wasserversorgung Augsburgs. Düker sind unterirdische
Rohrleitungen, mit denen sich Wasserläufe kreuzen können, ohne sich zu vermischen. Düker sind im Stadtwald Augsburg besonders wichtig, damit sich Quellbäche und Lechkanäle nicht vermischen. Die
Quellbäche haben nämlich Trinkwasserqualität, aber die Kanäle
enthalten Sedimente aus dem Lech.
Das Duo KLONK hat mit einem Hydrofon (Unterwassermikrofon) die Fließgeräusche verschiedener Bäche und Kanäle im Siebentischwald aufgenommen. Im Mittelpunkt steht der Klang des Siebenbrunner Bachs
(einer der Lechkanäle). Er wurde aber nicht „naturbelassen“, sondern mit elektronischen Effekten musikalisiert. Diese Klangveränderung steht symbolisch für die Sedimente, die die Wasserqualität
des Siebenbrunner Bachs verändern.
Dies ist ein Beitrag zum UNESCO Welterbe "Das Augsburger Wassermanagement-System" und wird zukünftig um weitere Kompositionen erweitert werden.
Seit 2003 technische Realisation und Betreuung der 24-Stunden-Beschallung mit Teilsponsoring:
Firma Grandel Ton- und Lichttechnik - Event- & Medientechnik
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, bitte helfen Sie mit!
Der Augsburger Kunsttunnel Pferseer Unterführung ist seit 2003 ein großes Gemeinschaftswerk der Augsburger Stadtbevölkerung. Bitte helfen Sie mit, den Tunnel in einem schönen Zustand zu erhalten. Unsere Bitte richtet sich insbesondere an Menschen, die öfters bzw. regelmäßig den Tunnel begehen. Melden Sie uns bitte, wenn Sie Beschmierungen, Beschädigungen etc. bemerken. Wir werden uns kümmern.
Bitte melden Sie uns ebenso, wenn die Hintergrundbeschallung auf der stadtauswärts linken Seite ausgefallen ist.
Augsburger Kunsttunnel Pferseer Unterführung 2012 - Wolfgang F. Lightmaster - Fotos: Norbert Liesz 2012
Musik-Beschallung im Augsburger Kunsttunnel Pferseer Unterführung 2012 bis 2021
„Private Transport“ Gerald Fiebig und Alexander Möckl
Seit 2003 wird der Augsburger Kunsttunnel nach einer Konzeption von Wolfgang F. Lightmaster rund um die Uhr 24 Stunden mit Mozart-Musik im Hintergrund beschallt. Durch den Rückbau der Trennwand in 2012 haben sich die akustischen Verhältnisse im Tunnel verändert, die Verkehrsgeräusche sind lauter geworden. Da es kaum sinnvoll ist, mit Mozart gegen lauten Verkehrslärm anzuspielen, haben die beiden Augsburger Klangkünstler Gerald Fiebig (Kunstförderpreisträger der Stadt Augsburg) und Alexander Möckl eine minimalistische Komposition „Private Transport“ kreiert. Sie ist von Frequenz und Tempo so gestaltet, dass sie mit den Verkehrsgeräuschen im Ohr des sich bewegenden Passanten eine beruhigende Synthese eingeht.
Ein deutschlandweit einmaliges Experiment!
Seit 2003 technische Realisation und Betreuung der 24-Stunden-Beschallung mit Teilsponsoring:
Firma Grandel Ton- und Lichttechnik - Event- & Medientechnik
2012 - Umgestaltung der Pferseer Unterführung und Malaktion Augsburger Kunsttunnel
Das Tiefbauamt der Stadt Augsburg hat im August 2012 unter Projektleitung von Jörg Fichtinger die Pferseer Unterführung umgestaltet und renoviert. Die Betonsockel und die Trennwand wurden zurückgebaut, der Tunnel ist dadurch heller und freundlicher geworden. Es wurde mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger geschaffen. Die Gehwege auf beiden Seiten sind nun auch für Radfahrer freigegeben, sodass diese frei wählen können, ob sie auf der Straße oder auf den Gehwegen fahren. Ebenso wurde die soziale Sicherheit erhöht, da der gesamte Tunnel nun frei einsehbar ist. Dies entspricht auch der Absicht des Kriminalpräventiven Rates Augsburg, der das Projekt begleitete.
Die farbigen Ringe, mit denen der Tunnel strukturiert und optisch verkürzt wurde, sind zur anderen, stadtauswärts rechten Seite weitergeführt worden. Die bereits vorhandenen Gemälde wurden so weit als möglich gesäubert und restauriert. Beschädigte Gemälde wurden übermalt, die Malflächen konnten neu benutzt werden. Wie schon 2003 wurde nun der gesamte Tunnel unter Projektleitung von Wolfgang F. Lightmaster, Bündnis für Augsburg, in einer großen Aktion im August / September 2012 bemalt. Insgesamt haben an der Malaktion 65 Augsburger Künstlerinnen und Künstler jeden Alters aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft teilgenommen und den vorher tristen Tunnel in eine öffentliche Galerie umgestaltet.
Als Dankeschön für die Mitwirkenden wurde ein gedruckter Wochenkalender 2013 mit allen Gemälden des Augsburger Kunsttunnels produziert.
Augsburger Kunsttunnel Pferseer Unterführung Malaktion 2012
Liebe Augsburgerinnen und Augsburger,
Augsburg wird schöner! Bereits 2003 startete im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung 2010 die erste Aktion im Bündnis für Augsburg, die südliche Tunnelwand der Pferseer Unterführung wurde
farbenfroh gestaltet. Das Tiefbauamt wertete mit der Sanierung 2012 den Tunnel auf und bezog erneut im Sinne des Bündnisses freiwillig Engagierte in die Gestaltung mit ein: Dank des großen
Einsatzes von 65 Künstlerinnen und Künstlern im Alter zwischen 10 und 70 Jahren ist die Pferseer Unterführung zum Augsburger Kunsttunnel geworden. Diese öffentliche Galerie zeigt Kunstwerke,
gemalt von hauptberuflichen Künstlern wie Laien, von Einzelpersonen wie von Gruppen, mit verschiedenartigen Techniken und Motiven. Der Augsburger Kunsttunnel ist Ausdruck der Vielfalt unserer
Stadtgesellschaft und Beweis dafür, was Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und
Stadtverwaltung gemeinsam konstruktives und attraktives schaffen können.
Ich danke allen, die daran mitgewirkt haben: dem Tiefbauamt mit seinem engagierten Projektleiter Jörg Fichtinger, Herrn Wolfgang F. Lightmaster, Kulturbotschafter im Bündnis für Augsburg und Projektleitung der Malaktion sowie vor allen den Künstlerinnen und Künstlern, die in aufwendiger und kreativer Arbeit schönes für die Stadt Augsburg freiwillig engagiert geleistet haben.
„ …Das Wesen des öffentlichen Raumes ist … ein Ineinandergreifen verschiedener Benutzungsmöglichkeiten der Bürgersteige, mit ständigem Defilieren vieler Augen, bestehend aus Bewegung und Wechsel. Leben als städtische Kunstform, einem Tanz vergleichbar“ schrieb schon 1961 die Architekturkritikerin Jane Jacobs.
Ihr Dr. Kurt Gribl, Oberbürgermeister
2003 - Ein Projekt zur Bewerbung der Stadt Augsburg zur Kulturhauptstadt Europas 2010
Augsburger Kunsttunnel Pferseer Unterführung – Ein Gemeinschaftsprojekt des Bewerbungsbüros für die Kulturhauptstadt Europas 2010, des Tiefbauamtes der Stadt Augsburg, TV-Augsburg und dem Bündnis für Augsburg
Gesamtleitung: Kulturhauptstadtintendant Thomas Höft
Leiterin der Malaktion: Edda Rosemann – Mitwirkung: Bernd Koroknay
Die Gemälde: 28 mitwirkende Malerinnen und Maler aus der Stadtgesellschaft
Illuminationskonzept: Wolfgang F. Lightmaster (Indirekte Farbillumination durch Reflexion über die Farbenringe als Grundgestaltung des Tunnels zur Strukturierung und visuellen Verkürzung) in
Zusammenarbeit mit Tiefbauamt Herrn Ischepi
Beschallungskonzept: Wolfgang F. Lightmaster – Technische Realisation und Betreung mit Teilsponsoring: Firma Grandel Ton- und Lichttechnik
Malaktion „Angst ist das Schwindelgefühl der Freiheit.“
Die Künstlerin Edda Rosemann hat zusammen mit interessierten und engagierten Bürgern und Bürgerinnen den Tunnel Pferseer Unterführung ausgemalt.
Es war ein Gemeinschaftsprojekt des Bewerbungsbüros für die Kulturhauptstadt Europas 2010, des Tiefbauamtes der Stadt Augsburg, TV-Augsburg und dem Bündnis für Augsburg. Grundlage der Arbeit waren farbige Ringe, mit denen der Tunnel strukturiert und optisch verkürzt wurde. Aufgrund der vielen Anfragen von Augsburger Künstlerinnen und Künstlern nach Raum für eigenes Schaffen im Tunnel und der organisatorischen Mitwirkung von Kulturbotschafter Bernd Koroknay hatte Edda Rosemann in jedem der 28 Farbfelder ein Malfenster eingeplant, das von einem heimischen Künstler, von Laienmalern und Kindern frei gestaltet wurde. So entstand eine öffentliche Augsburger Galerie, die auch im Verlauf der kommenden Jahre immer wieder neu benutzt werden kann – ein Prozess, an dem sich hoffentlich weiterhin viele beteiligen werden.
Schließlich ist im Mittelstück des Tunnels ein durch eine Metallwand abgetrennter Raum, der ein idealer Ort für Installationskünstler sein kann. Hierhin setzte Edda Rosemann ihren „Wäschegarten“, und auch dieser Ort steht dann später für neue Installationskünstler zur Verfügung.
Illumination
„Beim Durchschreiten des Tunnels geht man nun ins freundliche Helle, mehrfach!“
Das Illuminationskonzept wurde von Wolfgang F. Lightmaster zusammen mit Herrn Ischepi Tiefbauamt entwickelt. Da eine Steigerung der Lichtleistung für Farbgebung nicht möglich war, wurde die
Farbwirkung durch Reflexion der farbigen Ringe in einer visuellen Folge über die weiße Trennwand simuliert.
Beschallung
Das Beschallungskonzept wurde von Wolfgang F. Lightmaster erstellt und von der Firma Grandel Ton- und Lichttechnik mit einem Teilsponsoring realisiert. Rund um die Uhr 24 Stunden wird nun der
Tunnel mit Mozart-Musik als ein Beitrag zur Augsburger Kulturleitlinie Mozart in der Mozartstadt Augsburg hintergrundbeschallt.
Insgesamt entstand so ein „Tunnel des Interesses“, der die alte „Angströhre“ abgelöst hat.
„Ein gelungener Beitrag gegen Vandalismus und zur Deeskalation.“
Stadt Augsburg:
Jörg Fichtinger
Tiefbauamt
Wasser und Brückenbau
Fotodokumentation:
Norbert Liesz
Hintergrundbeschallung:
Gerald Fiebig
Wolfgang F. Lightmaster
Mit freundlicher Unterstützung:
Grandel Event- & Medientechnik
Aktuelles:
"Nashorn Willi und Kuhreiher Freya sind unsere Maskottchen, die uns von Anfang an begleiten. In Afrika leben diese beiden Tiere in Symbiose, also zusammen zum gegenseitigen Nutzen. Damit sind sie für uns ein Sinnbild für die Ziele unserer Arbeit: ein miteinander Leben und miteinander Wachsen von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die gemeinsam ihr Leben für sich und andere gestalten."