Freiwilligen-Zentrum Augsburg

Über uns / Vorträge und Publikationen zum Thema Freiwilligenarbeit und bürgerschaftliches Engagement


Wie kann freiwilliges Engagement zum Thema Nachhaltigkeit auf internationaler Ebene gelingen?

Freiwilliges Engagement zum Thema Nachhaltigkeit kann international auf verschiedene Weisen erfolgreich umgesetzt werden. Hier sind einige Schlüsselstrategien und Faktoren, die zum Erfolg beitragen:

 

 

 

Durch Globale Vernetzung und Partnerschaften sowie internationale Kooperationen zwischen Regierungen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Unternehmen und Gemeinschaften kann der Austausch von Wissen, Ressourcen und Best Practices, was die Effektivität und Reichweite nachhaltiger Initiativen erhöht werden.

 

Ein Beispiel für globale Netzwerke ist der Verband IAVE International Association for Volunteer Efforts, der seine Weltfreiwilligen-Konferenz in 2018 in Augsburg abgehalten hat und sich für eine gerechtere und nachhaltigere Welt einsetzt.  Auch die UNO selbst hat mit den United Nations Volunteers UNV mit Sitz in Bonn ein Netzwerk zur Förderung von freiwilligem Engagement, das sich in vielen Länder für Freiwillige einsetzt und auch neue Ideen wie weltweites Online-Volunteering propagiert.

 

 

 

Bildung ist ein wichtiger Faktor, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schärfen und Menschen weltweit zu motivieren, sich zu engagieren. Internationale Kampagnen können durch Social Media, Online-Plattformen und globale Veranstaltungen Menschen auf der ganzen Welt erreichen und mobilisieren. Auch aufgrund der SDG 2023 hat Bildung für Nachhaltige Entwicklung weltweit einen enormen Zuwachs zu verzeichnen.

 

 

 

Internationale Freiwilligenprogramme- und Austausche bieten die Möglichkeit, direkt in nachhaltigen Projekten in verschiedenen Ländern mitzuwirken. Programme von ganz unterschiedlichen Trägern und Organisationen (wie z.B. das Weltwärts-Programm in Deutschland) ermöglichen es Freiwilligen, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in verschiedenen kulturellen Kontexten einzusetzen und zu erweitern. Immer wichtiger wird auch die Süd-Nord-Kooperation, mit Freiwilligendienstleistenden aus den globalen Süden wie auch die Süd-Süd-Kooperation in diesem Bereich.

 

 

 

Die Nutzung moderner Technologien und digitaler Plattformen ermöglicht es, freiwilliges Engagement zu fördern und zu koordinieren. Es entstehen immer mehr Plattformen, die auch ein weltweites Online-Engagement ermöglichen und vermitteln – sie verbinden Freiwillige mit Projekten auf der ganzen Welt und bieten Tools zur Organisation und Verwaltung von Freiwilligenarbeit.

 

 

 

Internationale Fördermittel und Spendenkampagnen sind wichtig, um nachhaltige Projekte zu finanzieren. Neben dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger vor Ort braucht es auch die Finanzierung, um wirksam neue Ideen umsetzen zu können.

 

 

 

Erfolgreiches internationales Engagement erfordert eine Anpassung an lokale Gegebenheiten und kulturelle Sensibilitäten. Es ist entscheidend die Menschen vor Ort zu fördern und zu befähigen, dass sie ihre Ideen und Projekte umsetzen können. Sie selbst wissen am besten, was sie brauchen und was notwendig ist. Die spezifischen Bedürfnisse und Kontexte der jeweiligen Gemeinschaften müssen berücksichtigt werden, um nachhaltig und effektiv zu sein.

 

 

 

Die Einbindung junger Menschen ist essenziell für die Zukunft der Nachhaltigkeitsbewegung. In manchen Ländern ist der Anteil der jungen Menschen unter 30 Jahren bei fast 50 Prozent, d.h. ihre Zukunft entscheidet sich mit der Entwicklung ihres Landes. Programme und Initiativen, die junge Menschen ansprechen und einbeziehen, tragen zur Schaffung einer engagierten und zukunftsorientierten Generation bei und können auch die Fluchtbewegung in reiche und sichere Länder begrenzen.

 

 

 

Die Anerkennung der Beiträge von Freiwilligen und die Schaffung von Anreizen können die Motivation und das langfristige Engagement fördern. Zertifikate, Auszeichnungen und öffentliches Lob sind einfache, aber wirkungsvolle Mittel, um den Einsatz der Freiwilligen zu würdigen. In vielen Ländern wird vom Staat das bürgerschaftliche Engagement eingeschränkt und die Arbeit von Organisationen der Zivilgesellschaft erschwert. Hier bedarf es auch eines internationalen Aktivismus, der das Recht auf Engagement weltweit verteidigt und immer wieder staatliche Kontrollen und Einschränkungen kritisiert.

[Ein Kommentar von Wolfgang Krell, Geschäftsführer des FZ Augsburg und "Engagement-Aktivist"]

Juli 2024


Vernetzung und Kooperation in Freiwilligenagenturen

Zusammenarbeit zwischen Personen oder Organisationen gelingt, wenn beide Teile etwas von der Kooperation haben. Wenn immer nur der oder die eine nimmt und der oder die andere gibt – dann gibt es keine nachhaltige Zusammenarbeit, sei es in der Partnerschaft, in der Familie, in der Nachbarschaft, in der Stadtgesellschaft oder in der ganzen Gesellschaft. Die Win-Win-Situation ist das Entscheidende bei einer Kooperation – auch wenn die Vorteile oft nicht genau aufgerechnet werden können.
Deshalb ist gegenseitiges Vertrauen und Zutrauen ein weiterer Punkt, der für eine gelingende Zusammenarbeit notwendig ist. Wenn dies gegeben ist, dann entstehen aus der Kooperation von neuen Partnern neue Ideen, neue Projekte und letztendlich auch neue Entwicklungen in der Gesellschaft.

Wir als Freiwilligen-Zentrum Augsburg sind offen für Kooperationen rund um bürgerschaftliches Engagement und in vielfältigen Aktionen und Projekten in der Stadtgesellschaft, europaweit und manchmal auch weltweit vernetzt, um über den Tellerand hinaus Visionen und Missionen gemeinsam zu entwickeln.

Insgesamt gibt es über 400 Freiwilligenagenturen/Freiwilligenzentren in ganz Deutschland, die verschiedensten Menschen ihren ganz persönlichen Weg in ein freiwilliges Engagement aufzeigen. Die bagfa unterstützt als bundesweiter Dach- und Fachverband die Arbeit dieser bedeutenden Infrastruktureinrichtungen des bürgerschaftlichen Engagements.

In einer neuen Publikation stellt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. aktualisierte Strukturempfehlungen für das Leistungs- und Ausstattungsprofil von Freiwilligenagenturen vor. Das Papier „Für mehr Zusammenhalt vor Ort – Freiwilliges Engagement fördern und stärken“ untermauert die Bedeutung von Freiwilligenagenturen für die Kommune und die Menschen vor Ort. Anhand von wissenschaftlichen Studien wird außerdem das umfangreiche Aufgaben- und Leistungsprofil mit konkreten Ausstattungsempfehlungen versehen.
 
Tobias Kemnitzer, Co-Geschäftsführer der bagfa, stellt die Wichtigkeit dieser Empfehlungen heraus: „Deutschlandweit fördern Freiwilligenagenturen Zusammenhalt, Demokratie und Vielfalt vor Ort – durch die Vermittlung und Förderung von freiwilligem Engagement. Sie begegnen damit gesellschaftlichen Herausforderungen und drängenden Fragen des Strukturwandels. Mit dem Empfehlungspapier veranschaulicht die bagfa was es braucht, um eine starke Freiwilligenagentur vor Ort zu etablieren.“
 
Betont wird in dem Papier vor allem, dass es eine nachhaltige Finanzierung für die notwendige Grundausstattung einer Freiwilligenagentur für Personal- und Sachkosten braucht.


[Ein Kommentar von Wolfgang Krell, Geschäftsführer des FZ Augsburg und "Engagement-Aktivist"]

Mai 2024


Demokratie und Bürgerengagement
Fachbeitrag zum Kooperations-Frühstück in München

„Demokratie stärken“ ist aktuell ein wichtiges Schlagwort – gerade nachdem rechtsextreme Kreise Pläne spinnen, die historisch knapp 100 Jahre rückwärtsgewandt sind und die AfD in den Wahlumfragen sehr hohen Zuspruch erfährt.

 

Was hat Bürgerengagement mit „Demokratie stärken“ zu tun?

 

Es gibt eine lange Tradition zum Thema „Bürgergesellschaft“, bei der es um das Zusammenspiel von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft geht. Jeder Partner in diesem Spannungsdreieck – denn ohne Spannungen geht es gesellschaftlich nun mal nicht – hat seinen eigenen Part und seine eigene Verantwortung, dass Demokratie als Grundlage unserer freiheitlichen Gesellschaft erhalten werden kann.

 

Zivilgesellschaft definiert sich selbst durch „Selbstorganisation“ und „Selbstermächtigung“, wie es Rupert Graf Strachwitz einmal positiv formuliert hat. Damit sind schon wichtige Eigenschaften einer lebendigen Demokratie benannt.

 

Außerdem sind engagierte Bürgerinnen und Bürger immer auch die, die einerseits Kritik üben, wenn nach ihrer Sicht etwas falsch läuft, andererseits sind sie es aber auch, die etwas Neues ausprobieren, neue Entwicklungen voranbringen. Gesellschaftliche Veränderungen werden vor allem von aktiven Bürgerinnen und Bürgern angestoßen – sei es in der Kommune, im Land oder im Bund.

 

Was lernen wir als engagierte Bürgerinnen und Bürger in unserem Engagement, um als „aufrechte Demokraten“ die Entwicklung unserer Gesellschaft voranzubringen?

 

·        Engagement fördert Gemeinschaft, es vermittelt Zugehörigkeit und Solidarität – neue Leute kennenlernen und wo dazu gehören, ist auch eines der stärksten Motive, um sich zu engagieren.

 

·        Wer sich engagiert, beteiligt sich, macht irgendwo mit: zu erleben, dass ich etwas gestalten kann, dass mein Einsatz etwas bewirkt, ist eines der wichtigsten Erlebnisse und auch der Bestätigung für das gesellschaftliche Engagement.

 

·        Wer sich engagiert, so z.B. in Vereinen, die die wichtigste Organisationsform von Bürgerengagement sind, lernt viel über Verfahren, über Diskussionsprozesse und auch über Entscheidungsfindungen. Engagement ist ein wichtiges Feld der politischen Bildung, ganz einfach, weil Politik oft auch bedeutet, Kompromisse einzugehen – wie das geht lernen wir alltäglich im Kleinen in Vereinen.

 

·        Im Engagement lernt man viel an Sozial- und Führungskompetenzen: wer Verantwortung übernimmt, lernt auch viel zu Kommunikation mit unterschiedlichen Menschen, zu Teamarbeit, Konfliktbearbeitung und zu Moderation von Versammlungen.

 

·        Im Engagement kann ich Vielfalt wahrnehmen und vor allem auch direkt erleben. Die Menschen sind unterschiedlich, doch jede/r hat seine eigene Würde und seinen eigenen Wert – Vielfalt ist dann nicht nur ein Begriff, sondern wir gelebt durch die vielen Kontakte mit Mitbürgerinnen und Mitbürger ganz unterschiedlicher Herkunft.

 

·        Im gemeinsamen Engagement entsteht Neues: die aktuelle Situation wird diskutiert und analysiert. Es entstehen durch dieses Miteinander neue Ideen und neue Projekt und Aktionen werden angestoßen. Im Engagement ist man immer gemeinsam aktiv, und daraus entstehen Innovationen.

 

·        Es wird Politikverdrossenheit beklagt, aber gerade im aktiven Engagement lernen wir, wie Veränderungen angestoßen werden können, wie Neues entstehen kann – und wir erleben, dass etwas verbessert werden kann. Als Bürgerinnen und Bürgern sind wir beteiligt an „Politik“, die weit über Parteien und Parlamente hinausgeht.

 

Wolfgang Krell, Geschäftsführer des FZ Augsburg, März 2024

 


Volunteering for Integration in Augsburg

by Wolfgang Krell, Executive Director, Volunteer Center Augsburg, Germany

IAVE Volunteering Together Magazine December 2019

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Volunteering for Integration in Augsburg
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Governance International Fallstudie - April 2016 - "Die Zusammenarbeit mit Sozial- und Familienpaten in Augsburg":
Ein Win-Win für Nutzer, Paten und die Kommune


Patenmodelle werden in Deutschland und anderenorts immer verbreiteter, jedoch können nur die wenigsten eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz für die Kommune nachweisen. Das Augsburger Sozialpaten und Familienpatenprogramm liefert auch qualitative Nachweise, dass der Koproduktionsansatz sowohl bei den Nutzern des Patenmodells als auch bei den Paten selbst die Lebensqualität verbessert hat.
Autoren: Manfred Klopf, Angelika Stahl-Kanditt, Wolfgang Krell, Elke Löffler

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BBE - Newsletter für Engagement und Partizipation in Europa 04/2016


Unternehmen sind mehr als nur Arbeitgeber
Integration von Geflüchteten durch Unternehmensengagement
Autor: Wolfgang Krell

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Family Volunteering: Trends aus der "Neuen Welt"

 

Publikation: Familie schaffen wir nur gemeinsam – Freiwilligen-Zentren engagiert für Familien - Herausgegeben von Verbund Freiwilligen-Zentren im Deutschen Caritasverband e. V., Freiburg, März 2013

Autor: Wolfgang Krell

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Sozialpaten - Bürger helfen Bürgern

 

Publikation: Familie schaffen wir nur gemeinsam – Freiwilligen-Zentren engagiert für Familien - Herausgegeben von Verbund Freiwilligen-Zentren im Deutschen Caritasverband e. V., Freiburg, März 2013

Autor: Wolfgang Krell

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Freiwilligen-Agenturen - Entwicklungsagenturen für bürgerschaftliches Engagement

 

Autor: Wolfgang Krell

Publikation: Doris Rosenkranz / Angelika Weber (Hrsg.)
Freiwilligenarbeit - Einführung in das Management von Ehrenamtlichen in der Sozialen Arbeit - Grundlagentexte Soziale Berufe
2. aktualisierte Auflage 2012 - ISBN 978-3-7799-1959-9

 

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Öffentlicher Vortrag in Augsburg am 26. April 2007

 

Liz Burns, Präsidentin von IAVE International Association for Volunteer Effort (Internationale Vereinigung für Freiwilligenengagement)

Liz Burns, Präsidentin von IAVE und Wolfgang Krell am 26.04.2007 in Augsburg - Foto: Freiwilligen-Zentrum Augsburg
Liz Burns, Präsidentin von IAVE und Wolfgang Krell am 26.04.2007 in Augsburg - Foto: Freiwilligen-Zentrum Augsburg
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Vortrag Liz Burns 26.04.2007
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